Das SEM Fest ist nah und es gab/gibt einiges zu tun.
Wie jedes Jahr in der Slowakei steht am Ende das große SEM Fest an. Viele Geschichten wurden mir schon erzählt und viele Fotos habe ich zu sehen bekommen und doch kann ich mir noch nicht ganz vorstellen, wie die elf Tage werden.
Wovon ich berichten kann, sind die Vorbereitungen die schon (überraschenderweise) lange laufen.
Zum einem habe ich die Sem Fest Banner kontrolliert und bei einigen Stellen, die Farbe nachgebessert.Letzte Woche kam ich ins Büro und fand ein riesiges Chaos an Kisten und Kartons vor. Bei Sem Fest wird gefühlt das ganze Büro und Materiallager mitgenommen. Das alles muss natürlich systematisch gepackt werden.
Zudem habe ich auf dem Camp zwei Workshops, ein Seminar und soll ein Deutschen Spieleabend vorbereiten. Mit meiner Mentorin haben wir schon vor längerem angefangen zu dem Lied „Deep Cries Out“ (Bethel Music) einen Tanz einzustudieren. Das wird mein einer Workshop. Der andere wird hoffentlich voller neuer Spieleimpulsen für den Teenkreis sein. Worüber ich in meinem Seminar sprechen soll, wusste ich lange nicht. Ich hatte ein paar Ideen, aber keine wollte mir so richtig gut gefallen. Als ich dann aber über den Vers aus Römer 12,12 gestoßen bin, war das wie ein Zeichen von Gott, dass ich meine Idee über ein Gebetsseminar für verfolgte Christen weiterentwickeln soll.
„Seit standhaft, wenn ihr verfolgt werdet und lasst euch durch nichts vom Gebet abbringen.“ Römer 12,12b
Dafür habe ich Material bestellt, aber alles muss auf slowakisch übersetzt werden. Die grobe Arbeit macht zwar Google Translator, aber der Feinschliff erfolgt trotzdem noch von einem waschechten Slowaken.
Update: 09.07.2019
Das Sem Fest ist vorbei und ich werde euch nun über meine Erfahrungen berichten. Nach ungefähr sieben Stunden mit dem Bus, Zug + Wartezeit, bin ich in Lenka einem kleinem 200 Seelen Dorf angekommen. Ich hatte eigentlich vermutet, dass wir Mitarbeiter sofort anfangen mit dem Aufbau von den Zelten, aber dem war nicht so. Der erste Tag war ziemlich entspannt und auch die nächsten zwei Tage waren eher mit Teambuildung gefüllt. Außerdem haben wir einen Erste Hilfe Kurs gemacht und die lustigste Sicherheitsbelehrung bekommen, wie noch nie. An dem Sonntag sind wir in kleinen Gruppen auch zu den umliegenden Kirchen gefahren und haben im Gottesdienst Werbung gemacht. Auch wenn ich schon viele Leute kannte, mussten wir als Team (110 Mitarbeiter) zusammen wachsen und eine Einheit werden. Dazu war das Wochenende hervorragend.
Von Montag bis Donnerstag war ich im Dekorationsteam und habe Steine blau angemalt oder Gläser für die Kerzen dekoriert. Das Thema von dem Camp war übrigens „Quelle“, deshalb waren die Hautfarben blau und weiß. Die Jungs haben auch einen Holzbrunnen gebaut, der später mit Wasser gefüllt wurde und mitten auf dem Campgelände das Highlight gebildet hat. Die Vorbereitungstage waren zwar ziemlich stressig und anstrengend, aber ich habe die Zeit mit den anderen Mitarbeitern genossen und es hat sich wie eine eigene Freizeit angefühlt.
All die Mühen, die wir in den vier Tagen aufgebracht haben, haben sich dann am Donnerstag erfüllt. Die ersten Campteilnehmer kamen und der Sportplatz hat sich mit Leben gefüllt. Das eigentliche Camp war für mich eher entspannt und auch meine Veranstaltungen kamen gut an.
Als am Sonntag alle Teilnehmer weg waren wurde in Rekordzeit, die Zelte abgerissen und alles aufgeräumt. Den Abend haben wir mit einem Lagerfeuer schön ausklingen lassen. Am nächstem Morgen ging es dann einigermaßen entspannt mit Janka’s neuem Auto zurück.
Inzwischen weiß ich nun, was das SEM fest ist und war definitiv ein Highlight von meinem Jahr. Jetzt habe ich nur noch ca. drei Wochen bis meine Eltern wieder kommen und mich nach Hause nach Deutschland bringen. Das bedeutet, dass ich die letzten Wochen noch optimal ausnutze und mich innerlich auf den Abschied vorbereiten werde.