„Uvidíme…!“ oder auf Deutsch „Schauen wir mal!“- ein Ausdruck, der unsere Arbeit und unsere Tagesplanung seitdem wir in der Slowakei sind grundlegend prägt. Denn warum sollte bereits an die kommende Woche gedacht werden, wenn zunächst der gegenwärtige oder auch der folgende Tag geplant werden muss?
Wozu sich wegen einer zu organisierenden Veranstaltung stressen, wenn sie erst in der nächsten Woche stattfindet und noch kein Programm feststeht?
Für unsere deutschen Gemüter schien zunächst allein die Vorstellung einer solch spontanen und zugegebenermaßen etwas chaotischen Arbeit eine Grenzerfahrung zu sein, doch wir lernten schnell, dass der auf diesem Blog bereits erwähnte „slovak style“ durchaus Vorteile birgt, sofern man sich auf ihn einlässt und versucht, seine vermeintlich typisch deutsche Organisations- und Planungssucht abzulegen.
Aus dem Beschriebenen lässt sich schließen, dass ein jeder unserer Tage in der Slowakei Neues verspricht und sich unsere Wochen sehr abwechslungsreich gestalten.
Ein Teil unserer Arbeit findet im Büro statt, wo wir über die Umsetzung von bestimmten Veranstaltungen unserer Organisation SEM (Spoločenstvo evanjelickej mládeže – Gemeinschaft evangelischer Jugend) nachdenken, sie tatsächlich auch in irgendeiner Form planen oder auch Poster und Flyer kreieren, um zu derartigen Events einladen zu können. Da die Arbeit von SEM eng mit der Arbeit der lutherischen Kirche verknüpft ist, besuchen wir einmal in der Woche verschiedene Jugendkreise, bei denen wir meistens für gemeinsame Spiele am Anfang der Treffen verantwortlich sind. Außerdem werden wir in der Kinderkirche mit eingebracht, wo zumindest ich schon einmal eine Bastelaktion mit den Kindern anleiten durfte.
Direkt neben unserem Büro befindet sich der Klub Garáž , in dem eine vielfältige Bandbreite an Workshops und Veranstaltungen stattfindet und wir mit unseren eigenen Ideen Projekte starten dürfen. Vielen der Workshops und Veranstaltungen wohnen wir natürlich auch selber bei. Das obige Bild entstand zum Beispiel bei der Premiere des diesjährigen Deutsch-Koversationskurses.
Am Wochenende ist der Klub Garáž zwischen 18 und 22 Uhr für jedermann, aber insbesondere für Jugendliche, geöffnet und samstagabends ist es normalerweise die Aufgabe der deutschen Freiwilligen die Bar des Klubs zu behüten und zu nutzen und insgesamt eine angenehme Atmosphäre im Klub zu schaffen.
Ein besonderer „Arbeitstag“ war allerdings der letzte Samstag für uns, da eine Willkommensparty veranstaltet wurde. Neben den von uns kreierten kreativen Präsentationen, bei mir in Form eines Quiz über mich selber, und den selbstgemachten Sacks in deutschen Nationalfarben, wurden wir interviewt und konnten uns anschließend mit vielen verschiedenen Personen austauschen, die nun hoffentlich in Dolný Kubín verbreiten werden, dass wir existieren und uns über alle neuen Kontakte freuen.