Wo bin ich? (Leonie)

Genau diese Frage habe ich mir gestellt, als ich am Mittwoch das erste Mal wieder zu Hause aufgewacht bin.Irgenwie war es für mich doch sehr unwirklich, nach so vielen Erlebnissen in so kurzer Zeit wieder alleine in einem Raum aufzuwachen, der auch noch sein eigener ist.
Aber mal von vorn:

 

Anfang Juli war es dann endlich so weit. Das berühmt berüchtigte SEM-Fest war endlich gekommen. Also setzte ich mich mit Anna ins Auto und erst einmal ging es 4 Stunden durch die Prärie, bis wir dann am diesjährigen Veranstaltungsort ankamen; dem beschaulichen Örtchen Lenka. Lenka besteht eigentlich nur aus einer Straße mit 40 Häusern und einem Fußballplatz. Und genau auf diesem Fußballplatz sollte das Festival stattfinden.

Das Festivalgelände

Bei unserer Ankunft gab es da jedoch nichts als eine große Wiese, ein Veranstaltungszelt und 10 Dixie-Klos. Von einem Festival für 500 Menschen war noch nichts zu sehen.
Aber wie man in der Slowakei so schön sagt: „Uvidime!“ (Wir werden sehen). Zum Glück waren wir ja schon gebrieft, wie man so etwas in der Slowakei handhabt und wir haben uns einfach mal drauf eingelassen. Tatsächlich entstand innerhalb der nächsten Woche ein tolles Festival-Gelände mit Liebe zum Detail dekoriert und nicht nur das: Die Zeit hat uns 100 Mitarbeiter auch zusammengeschweist und Beziehungen vertieft. Und auch wenn das SEM-Fest wahrscheinlch die stressigste Zeit meines Lebens war, hat es sich mehr als gelohnt!

 

Kaum zurück, war aber keine Zeit zum Ausruhen, weil schon das English Bible Camp anstand. So war ich dann in einem bunt gemischten Team aus

„Die deutsche Maschieeene“: Unsere Kleingruppe beim English Bible Camp

Deutschland, Slowakei, USA und Litauen mit 28 Jugendlichen eine Woche gemeinsam auf der Spur nach der Wahrheit, das war nämlich unser Thema.
Auch wenn uns das Wetter mit 14°C und Dauerregen echt im Stich gelassen hat, haben wir uns die Stimmung nicht verderben lassen.

Dann stand auch wirklich schon mein letzter Arbeitstag an: Anna und mein Abschiedsgottesdienst. Wir hatten tolles Wetter und konnten einen wunderschönen Abend gemeinsam mit allen verbringen, die uns das Jahr über begleitet hatten. Am erstauntesten war ich darüber, wie leicht ich auf slowakisch über all das reden konnte, was mich das Jahr über bewegt hatte, wobei das doch immer meine größte Sorge war.

Meine letzten Tage habe ich dann gemeinsam mit Franni, einer Freiwilligen der Diakonie, in Budapest verbracht. Es war irgendwie gut, mich ein bisschen davon abzulenken, dass ich bald meine Koffer packe.
Und auch beim Koffer packen war mir nicht wirklich klar, dass das jetzt entgültig ist, weil ich mit Fieber im Bett lag und Tobias, der kam um mich abzuholen, die ganze Arbeit überlassen musste.

Und dann kam eben der erste Morgen in meinem eigenen Bett und da war mir dann plötzlich klar: „Ich bin nicht mehr in der Slowakei!“
Es ist sicherlich noch ein langer Prozess, mich hier wieder einzugewöhnen und alles zu verarbeiten, aber dazu dann in meinem letzten Post mehr 😉