Jetzt wird studiert, statt zu wandern. Ahojte!

Hallöchen!
Ja, ich lebe noch. Ich habe mich lange nicht mehr gemeldet, was wahrscheinlich an dem vollsten Sommer gelegen hat, den ich bisher je hatte.
Ein kurzer Querschnitt aus meinem letzten Monat:

Der Juli war echt spannend. Ich hatte auf der einen Seite immer im Kopf: Ich habe nur noch 3 – 2 – 1 – .. Wochen, und dann ist es schon vorbei. Ich kann es immer noch nicht fassen, dass 11 Monate so schnell vergehen können. Auf der anderen Seite blieb aber sowieso keine Zeit, um darüber weiter nachzudenken

Wie ihr bei Nils ja schon lesen konntet, fand das SEM-Fest im Juli statt. Das ist DAS Event, von dem schon das ganze Jahr geredet wurde. Im September hatte Miro mal gesagt: „Die ganzen Leute die ihr jetzt kennenlernt sind beim SEM Fest schon eure besten Freunde“. Als es dann endlich so weit war, habe ich gemerkt: Ja… Miro hatte recht. Zwischendurch dachte ich zwar manchmal, ich würde nie vollständig in eine Gruppe hineinwachsen, wenn ich die Sprache nicht vernünftig spreche. Aber auf dem SEM – Fest habe ich gemerkt, was Gott mir doch alles geschenkt hat, und wie gute Freunde ich tatsächlich gefunden habe. Trotz anderer Kultur. Trotz anderer Sprache.

… und nach dem Sem-Fest ging es noch weiter. Wir hatten eine Woche Zeit, um einmal durchzuatmen und alles mögliche an Papierkram zu erledigen. Danach ging es für mich weiter auf das Camp von dem Dorast in Lazy pod Makytou. Das war eine richtig gute Woche. Ich glaube, dieses Camp hat mir am besten von allen gefallen. Das Team hat super zusammengepasst. Jeder hat gemacht was er konnte und alle haben sich super ergänzt.

An diese Woche schloss sich ohne Pause das Royal Rangers Camp an. Als ich zuhause angekommen bin, habe ich mich direkt ins Auto gesetzt und bin zum Aufbauen der Zelte etc. auf einen Hügel in Lazy pod Makytou gefahren. Eigentlich gehörte dieses Camp gar nicht zu meinen Aufgaben. Ich habe mich vorher aber doch dazu entschlossen, mitzufahren, weil ich die Kids und das Team sehr gerne mag. Im nachhinein hätte ich mir vielleicht ein paar ruhigere Tage gönnen sollen. Das Rangers Camp war deutlich mehr Arbeit, weil wir ein viel kleineres Team waren und teilweise relativ aufwendige Aktivitäten geplant hatten.

Gleichzeitig waren das aber meine letzten Tage, bevor ich mich auf den Weg nach Hause gemacht habe. Das bedeutet, es lagen Dinge an, wie: Packen, Wohnung putzen, Abschiedsgeschenke fertig machen, Konto kündigen, sich von den Nachbarn verabschieden, etc…

Es war fast unmöglich, das parallel zu so einem Camp zu machen. Und ich finde, man hat gemerkt, dass das ganze Team gestresst war. Trotzdem mussten die Dinge erledigt werden, weshalb ich fast jeden Tag, wenn ich gerade nicht so viel zu tun hatte, irgendwo hinfahren musste. Das war nicht ideal und ein riesen Stress, aber lies sich nicht vermeiden, weil ich direkt am nächsten Morgen nach dem Camp schon in den Zug Richtung Deutschland gestiegen bin.

Ich konnte das Camp trotzdem insgesamt genießen und habe mich am nächsten morgen, nach unserem Abschieds E-Klub mit gemischten Gefühlen aber doch rundum zufrieden auf den Heimweg gemacht. Die Fahrt mit den 2 Riesenkoffern in den engen und überfüllten Zügen war ein einziger Kampf. Gefühlt bin ich bei jeder Treppe fast gestorben. Das hat man wohl gesehen, ich bekam nämlich meistens relativ schnell Hilfe angeboten.

Je näher ich Gütersloh kam, desto größer wurde meine Vorfreude. Und dann war ich endlich wieder Zuhause. Es war so schön, meine Familie wiederzusehen und wie vorher wieder mit allen zusammen zu sitzen. Dann war die gemeinsame Zeit auch schon wieder vorbei, denn am nächsten morgen bin ich nach Wuppertal in eine Studenten WG gezogen.

Jetzt zur Zeit bin ich fleißig am Pauken. Ich lerne nämlich gerade Hebräisch in einem 2Monate-Intensiv-Kurs und schließe hoffentlich mit meinem Hebraicum ab. Dann zum Wintersemester fange ich an, Theologie auf Pfarramt zu studieren, wo auch noch griechisch und Latein folgen werden.

Bis jetzt ist der Kurs wirklich… intensiv. Das ist auf jeden Fall ein krasser Wechsel zu dem meist entspannten Leben bei der Jugendarbeit in der Slowakei. Aber ansonsten fühle ich mich hier pudelwohl und freue mich riesig auf meine Zeit als Studentin hier. Ich bin gespannt, was noch kommt und wo mein Weg mich noch hinführt. 

Ich verabschiede mich hiermit aus diesem Blog und möchte mich bei allen bedanken, die mir dieses unglaublich wertvolle Jahr ermöglicht haben. Ich blicke gerne zurück auf alles, was ich erlebt und gelernt habe und wünsche unseren Nachfolgern ein großartiges und spannendes Jahr!

Ahoite!