Mai (Nils)


Es waren zwölf Leute aus nicht zuletzt sechs verschiedenen Ländern im Gepräch, vielleicht sogar mehr. Am Ende kamen aber nur sechs mit, den zweiten Tag waren wir nur zu zweit. Dies konnte uns aber nicht davon abhalten, den Sommer-Auftakt-Hike in der Mala Fatra in vollen Zügen zu geniessen.

Auch wenn der Mai 31 Tage hat, kann er sehr schnell vorbei gehen. Bemerkbar machte er sich anfangs damit, dass man in diversen Vorgärten auf einmal geschmückte Bäume vorfinden konnte – denn auch hier gibt es die Maibaumtradition.

Das  Wochenende verbrachten wir Norddeutschland mit einer kleinen Delegation unserer Organisation. Dort dienen nämlich zwei Freiwilligendienstlerinnen von SEM, heisst sie machen im Prinzip das, was wir hier machen, in Deutschland.*

Etwa zwei Wochen später ging es wieder auf Reisen, allerdings privat. Es verschlug mich nach Trnava, einer für slowakische Verhältnisse größeren Stadt in der Nähe von Bratislava, wo ich Bekannte besuchte. Trnava ist eine spannende Stadt, da sie noch von vielen alten Gebäuden geziert wird. So gibt es mehrere größere Kirchen, einen grossen Turm im Zentrum, zwei Synagogen (eine davon in ein Cafe umgewandelt) und noch die Stadtmauer, die den alten Kern der Stadt einzäunt. Außerdem scheint die modernere Gestaltung sehr bewegt zu sein, man erzählte mir, dass jedes halbe Jahr immer neue kleine Attraktionen die Innenstadt schmücken und die Vorgänger ausgetauscht werden. Am zweiten Tag machten wir noch einen kleinen Abstecher nach Smolenice, einem kleinen Dorf an den kleinen Karparten. Dort befindet sich auch ein Schloss, welches eigentlich geschlossen war. Eigentlich! Wir hatten aber Glück, dass 10 Minuten nach uns eine ungarische Seniorengruppe eine Führung hatte, der wir uns anschließen durften. Nebenbei erfuhr ich, dass Ungarisch der Albtraum eines jeden Slowaken ist…

In der darauffolgenden Woche ergab sich endlich die Chance, einen seit Dezember gehegten und gepflegten Traum zu erfüllen: Eine Wanderung in der Mala Fatra auf den Veľky Krivaň (1709 Meter). Da erstmal viele Leute involviert schienen, war es ein großer Aufwand, alles im Detail zu planen. Die Wettervorhersage sagte zwar Gewitter voraus, aber ,,man kann es ja wenigsten mal probieren“.

Die Wanderung als solche könnt ihr hier in der Galerie nachvollziehen.

Arbeitstechnisch lief es wieder so wie immer, heißt gelegentlich mal Unterricht geben und den verschiedenen Gruppen beiwohnen und mitgestalten. Neu ist dieses Mal Helping Hands, aber was das ist, erfahrt ihr in einem anderen Blogeintrag. Diesen Monat war vor allem bei den Rangers viel los. Über Boj Družin habe ich  schon geschrieben. Ein anderes persönliches kleines Projekt von mir war der Bau von Nistkästchen. Es war sehr schwer, alles organisiert zu bekommen und da es auch für mich das erste Mal war, gab es die eine oder andere Panne. Aber am Ende hat dann doch alles irgendwie funktioniert, die Ergebniss könnt ihr in den Bildern bewundern. Und es wird auch in Zukunft nicht weniger, weil wir sehr viel fürs Camp planen und noch die eine oder andere Aktion im Kopf haben. Klingt eigentlich ganz gut, das Hauptproblem ist jedoch, dass die Organisation auf Slowakisch läuft. Zwar habe ich mir inzwischen schon ein Grundwissen angeeignet, wenn man jedoch mehrere slowakische Mails mit mehreren Anhängen (auf Slowakisch und manchmal gar auf Tschechisch) bekommt, ist das gelegentlich sehr anstrengend. Aber das gehört wohl auch einfach dazu.

Beim Bau der Nistkästen: Frauenquote definitiv erfüllt!
Beim Bau der Nistkästen: Frauenquote definitiv erfüllt!

 

Insgesamt war der Mai ein sehr guter Monat, da zum einen der Sommer nun wirklich da ist, zum anderen aber auch viel los war. Man hat viele Dinge endlich abgehakt, bei denen man Angst hatte, die aus Zeitmangel nicht mehr zu schaffen. Das lässt einen gleich etwas lockerer in die Zukunft (zwei Monate) gucken, die sehr voll sein wird: Helping Hands, Aktionen mit den Rangers, ein Workcamp vom EJW, im Juli geht es dann weiter mit dem SEM-Fest und zwei weiteren Camps, zwischendrin noch ein wenig Alltag und dann ist das EVS auch schon vorbei.

 

Anmerkung:

*Genau genommen waren wir in Lüneburg, die beiden Freiwilligendienstlerinnen arbeiten zur Zeit bei meiner Heimatgemeinde. Der Kontakt zwischen der Gemeinde und SEM besteht durch einen anderen ehemaligen Freiwilligendienstler.