Alles palletti bei uns -(Adrian)

Ein herzliches Dobry Den an alle, dass heißt so viel wie guten Tag.

Seit dem letzten Blogeintrag ist nun einiges an Zeit vergangen, also ist es mal wieder Zeit ein Lebenszeichen aus Dolny Kubin zu senden. Diese Zeitliche Verzögerung hat aber einen guten Grund, den so langsam kommt hier in DK ein gewisser alltags Rythmus zum Vorschein. Das Wort „Alltagsrythmus“ ist aber mit Vorsicht zu genießen, denn normalerweise ist damit nur der Klub am Freitag + Samstag und das wöchentliche Meeting am Mittwoch gemeint. Genau das macht die Arbeit hier aber so interessant und abwechslungsreich.

Ich werde die momentan anfallenden Aufgaben aber erst einmal zusammenfassen, damit man einen Eindruck davon bekommt was wir im Normalfall machen. Das aktuellste Projekt ist ein wöchentlicher deutsch Konversationskurs welcher je nach Nachfrage auch in verschiedenen Schwierigkeitsstufen angeboten wird. Zunächst sollte ich aber erst einmal erklären was der Club Garaz genau ist, in dem ich die meiste Zeit verbringe, Garaz heißt im Grunde Garage. Der Name kommt daher, dass neben dem Klub eine Garage ist mit allem was man für einen Klub gebrauchen kann. Der Klub an sich ist für Junge Leute egal welcher sozialen Schicht. Man kann dort hinkommen um einfach nur mit ein paar Freunden Musik zu hören und ein Alkoholfreies Getränk zu trinken, denn der Klub gibt nur Alkoholfreie Getränke aus, außerdem sind die Getränke kostenlos, jedoch sollten die Besucher immer mal wieder Geld spenden, damit der Klub weiter bestehen kann. Ein weiterer Grund um zum Klub zu kommen, ist bei einer der zahlreichen workshops mit zu machen, die aber unregelmäßig stattfinden. Generell soll der Klub ein sozialer Treffpunkt für Junge Menschen in Dolny Kubin sein.

Es gibt aber auch noch ein paar andere Aufgaben die in Dolny Kubin und Umgebung auf mich warten.

Unter anderem findet jeden Sonntag die Kinderkirche im Pfarrhaus statt, was für mich perfekt ist da ich ja noch nicht viel Slowakisch spreche. Durch die Bildliche Veranschaulichung der gelesenen Texte lerne ich quasi die Slowakische Sprache nach dem Prinzip „learning by doing“. Das gleiche gilt auch für das Konfi-wochenende das Florian und ich begleitet und vorbereitet haben.

Zwischendurch fand dann auch noch ein on-arrival Seminar statt dazu werde ich aber nichts mehr sagen, da Katrin ja schon einiges erwähnt hatte.

Das letzte große Event ist jetzt gerade mal eine gute Woche her. Es nennt sich SEM-Konferenz, zuerst dachte ich es handle sich hierbei um eine wie der Name schon sagt Konferenz aller SEM Mitarbeiter (SEM ist vergleichbar mit dem ejw und dem CVJM nur eben in der Slowakei). Jedoch war das falsch gedacht, denn es handelt sich um ein christliches Event, das über 3 Tage dauert. Morgens und Abends findet jeweils eine Andacht statt und Mittags gibt es Seminare mit anschließenden Diskussionen über die Bibel und Gott. Florian und ich kamen schon am Montag morgen in Velky Slavkov an wo die Konferenz stattfinden sollte. Dann ging es gleich ans Werk, es mussten 107 Palletten organisiert und transportiert werden. Daraus wurde dann eine große Tribüne gebaut. Zusätzlich haben wir eine riesige Leinwand aufgebaut. An dieser Stelle sollten die Leser, die ihre Kirche möglichst unversehrt sehen wollen die Bilder eventuell überspringen. Denn wie man auf den Bildern sehen kann entstanden die Tribüne und die Leinwand unverkennbar in der Kirche in Velky Slavkov.

Aufbau der Tribüne in der Kirche.
Aufbau der Tribüne in der Kirche.
Das Promotionbild für die Konferenz
Das Promotionbild für die Konferenz
So die Kirche nach dem umbau aus (keinerlei Anzeichen einer Kirche)
So die Kirche nach dem umbau aus (keinerlei Anzeichen einer Kirche)

Florian und ich hatten bei den ganzen Arbeiten immer ein komisches Gefühl im Magen, was aber wahrscheinlich eher an unserer deutschen Mentalität liegt. Der Hammer kam aber erst noch den wir mussten zwei zusammenhängende Bänke wegtragen allerdings muss man dazu sagen, dass diese ihren Zenit erreicht haben und schier drohten auseinander zu fallen. Ich dachte nur an den Pfarrer der uns ziemlich wahrscheinlich aus der Kirche geworfen hätte wenn ihm das zu Gesicht gekommen wäre, auch wenn mir der Kollege der Hauptberuflich für SEM Arbeitet gesagt hat, dass der Pfarrer damit einverstanden sei. Nachdem die „ganze Arbeit“ erledigt gewesen war kamen Viki, Katrin und Nils aus Puchov um noch mit den Deko-arbeiten zu helfen. Als ich Nils über die Arbeit von Florian und mir ins Bilde gesetzt habe sagte er nur: „dann ist ja alles Palletti bei euch“, daher kommt auch die Überschrift. Die Konferenz an für sich war sehr erschöpfend, da um die 200 Leute gekommen sind und man somit inklusivem ständigen Englisch und Slowakisch reden immer die volle Konzentration benötigt hat. Dabei ist es aber zwischendurch auch mal wieder Lustig gewesen, z. B. als Florian Pünktlich um 8:00 Uhr zum Frühstück erschienen ist, jedoch war er da komplett allein.

Letztens hat mich ein Slowake gefragt wie ich den die Slowakei finde, worauf ich dann geantwortet habe, dass die Slowakei im Bezug auf die Kultur und die Architektur wie der Süden Italiens ist nur eben im Osten Europas aber noch etwas Ärmer. Das heißt auch, dass ich die Landschaft hier sehr genieße. Es lohnt sich auf jeden Fall mal einen kurzen Urlaub in der hohen Tatra zu verbringen und ein paar schöne Wanderungen zu unternehmen.

Dovidenia